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Facebook-Notiz von Heinz-Jürgen Krug vom 09.11.2018:

It’s the economy, stupid

Es gibt doch schöne Erlebnisse beim Nachlesen liegengebliebener Zeitungsteile. So strahlt mir im Rüsselsheimer Echo gleich auf vier zu einem Block zusammengefassten Fotos der Der CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Sauer entgegen. Er wurde von Echo-Redakteur Olaf Kern interviewt (https://www.fnp.de/lokales/kreis-gross-gerau/stefan-sauer-endlich-zeit-sachpolitik-10492397.html , online leider ohne Fotos). Der hat allerdings Probleme zum Kern der Einstellungen von Herrn Sauer vorzudringen. Sofern der welche hat.

So bemerkt er zum Streit zwischen CDU und CSU über die konkrete Ausgestaltung der Festung Europa, zur Art der Absicherung der Diesel-Betrüger und zur Art der Absicherung des AfD-Beraters Hans-Georg Maaßen, dass es dazu „unter uns Abgeordneten überhaupt keine Konflikte“ gab. Und zu einem eventuellen Mitgliedervotum über die Kandidaten (die Kandidatinnen sind sprachlich unter den Tisch gefallen) für die Merkel-Nachfolge als Parteivorsitzende/r äußert er „An ein Mitgliedervotum glaube ich nicht, weil wir da ganz anders aufgestellt sind.“ Wenn das keine klare Positionierung mit einleuchtender Begründung ist!

Klar ist allerdings seine Positionierung zum angekündigten Rückzug von Frau Merkel – vorsichtshalber erst nach dieser Ankündigung. Sie, sagt er, hätte das besser schon vor der Hessenwahl getan, „jetzt haben wir endlich wieder eine Perspektive“. Mutig, mutig, der von den Parteifreunden weiter oben bereits „zurückgetretenen“ auch noch einen Fußtritt zu verpassen.

Bei der Antwort auf die direkt-kernige Frage „ist Friedrich Merz der richtige Mann …“ gibt er direkt seine Wirtschaftskompetenz zu erkennen. Zum einen traut er Merz zu, „wieder mehr Politik aus Unternehmersicht zu machen“. Was bekanntlich in den letzten Jahrzehnten mit Senkung von Kapitalsteuern und dem Spitzensteuersatz bei der Einkommenssteuer, mit der Schaffung des „größten Niedriglohnsektors“ in Europa … überhaupt nicht geschah. Womit dann der gemäß Stefan Sauer von Friedrich Merz geprägte und ihm ausnehmend gefallende Satz „Geld muss erst verdient werden, bevor es verteilt werden kann“ anscheinend so außer Acht gelassen wurde, dass jetzt jemand von Black Rock („größter Vermögensverwalter der Welt“) die Sache endlich mal unternehmerfreundlich drehen muss.
Der angeblich von Merz geprägte Satz wird – in Varianten – natürlich seit Jahrtausenden von den Vielhabenden – Sklavenhaltern, Feudalherren, Gutsherren, Kapitalisten - den Wenighabenden – Sklaven, Leibeigene, Gesinde, Arbeit“nehmer“ - vorgehalten, wenn letztere einen größeren Anteil von dem haben wollen, was im wesentlichen sie an Werten geschaffen haben.

Und wie wenig unternehmerfreundlich sich doch die Verteilung des Verdienten in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat. Betrug der Anteil der Unternehmens- und Vermögenseinkommen („Gewinnquote“) am gesamten Volkseinkommen in den fünf Jahren von 1992 bis 1996 (als die bekanntermaßen extrem unternehmerunfreundlichen Herren Kohl, Waigel, Möllemann und Wissmann die Regierungspolitik bestimmtem) durchschnittlich 28,5% so von 2012 bis 2016 durchschnittlich 32%. Verbunden natürlich mit einem entsprechenden Abfall des Anteils der Arbeitnehmerentgelte („Lohnquote“) von 71,5 auf 68% . Da zwischendurch die Lohnquote noch weiter nach unten gedrückt worden war (2006/2007 auf ca. 64%) ergibt sich (gemessen am Jahr 1993 mit der höchsten Lohnquote) für die Jahre 1992 bis 2016 ein Gesamtverteilungsverlust der Arbeit“nehmer“ von 1.650 Milliarden Euro.

 

 

   
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